Frauennot - Frauenglück

Eduard Tissé, Sergei Eisenstein, Schweiz, 1930o

s
vzurück

Der Schweizer Produzent Lazar Wechsler initiierte 1929 diesen Aufklärungsfilm zum Thema Abtreibung und Geburt. Der erste Teil fokussiert auf Beispiele für die verbreiteten illegale Abtreibungen unter schauerlichen Umständen, der zweite Teil preist die Vorzüge moderner Spitaltechnik am Beispiel einer (medizinisch indizierten) Abtreibung, eines Kaiserschnitts und einer natürlichen Geburt. Just am Ende der Stummfilmzeit gedreht, wurde der einstündige Film später mehrfach überarbeitet und nachvertont. Das Editionsprojekt filmo präsentiert die vertonte Fassung von 1936 und anschliessend (ab Minute 57) die Stummfilmfassung von 1929 mit der Livemusik von André Desponds.

1929 von Praesens zunächst als Stummfilm produziert, ist Frauennot – Frauenglück ein filmisches Monument: Nicht nur wegen der turbulenten Entstehung, Rezeption und Überlieferung, sondern weil Schwangerschaft, Geburt und (illegale) Abtreibung so noch nie im Kino thematisiert wurden. International gingen breite Teile der Öffentlichkeit auf die Barrikaden, so dass die Zensur Kürzungen verlangte. Als Sensation, aber auch Skandal galten die dokumentarischen Aufnahmen eines Kaiserschnitts in der Zürcher Universitäts-Frauenklinik von Emil Berna. (Auszug)

Margrit Tröhler

Der erste (und für lange Zeit letzte) mutige Versuch im Schweizer Film, sich mit dem Thema Abtreibung zu befassen. Lazar Wechsler wollte einen Film über Geburt und Abtreibung drehen. Er verpflichtete dafür den damals im Westen auf Reisen befindlichen sowjetischen Regisseur Sergej M. Eisenstein, der seinen Assistenten Alexandrow und seinen Kameramann Tisse mitbrachte. In der Folge scheint Eisenstein jedoch vor allem als Anreger und Berater gewirkt zu haben, während er die eigentliche Regie Eduard Tisse überliess. Der Film zerfällt in zwei Teile: Im ersten Teil über die Abtreibung dominieren die Spielszenen, im zweiten Teil werden zum Thema Geburt Dokumentaraufnahmen verwendet, die Emil Berna bereits vor Ankunft der drei Russen gedreht hatte.

anonym

Galerieo

Die Wochenzeitung, 30.08.2017
© Alle Rechte vorbehalten Die Wochenzeitung. Zur Verfügung gestellt von Die Wochenzeitung Archiv
Swissinfo, 24.12.2019
© Alle Rechte vorbehalten Swissinfo. Zur Verfügung gestellt von Swissinfo Archiv
Historisches Lexikon der Schweiz, 12.10.2011
© Alle Rechte vorbehalten Historisches Lexikon der Schweiz. Zur Verfügung gestellt von Historisches Lexikon der Schweiz Archiv
Aargauer Zeitung, 27.01.2021
© Alle Rechte vorbehalten Aargauer Zeitung. Zur Verfügung gestellt von Aargauer Zeitung Archiv
cyranos.ch, 27.01.2021
© Alle Rechte vorbehalten cyranos.ch. Zur Verfügung gestellt von cyranos.ch Archiv
Die Geburt im Film
/ SRF
de / 27.10.2009 / 05‘25‘‘

Eisenstein's Methods of Montage Explained
/ Nitty Gritty Studios
en / 26.07.2017 / 05‘44‘‘

Filmdateno

Synchrontitel
Misery and Fortune of Woman EN
Genre
Drama, Dokumentarfilm
Länge
118 Min.
Originalsprache
Deutsch
Bewertungen
cccccccccc
ØIhre Bewertung6.3/10
IMDB-User:
6.3 (116)
Cinefile-User:
< 10 Stimmen
KritikerInnen:
< 3 Stimmen

Cast & Crewo

Johannes Steiner
Eduard TisséRegie
Sergei EisensteinRegie
MEHR>

Bonuso

iGefilmt
Die Geburt im Film
SRF, de , 05‘25‘‘
s
Eisenstein's Methods of Montage Explained
Nitty Gritty Studios, en , 05‘44‘‘
s
gGeschrieben
Porträt über Sergei Eisenstein
Die Wochenzeitung / Franziska Meister
s
Der verschollene Film des Sergei Eisenstein
Swissinfo / Christophe Vuilleumier
s
Die Geschichte der Abtreibung in der Schweiz
Historisches Lexikon der Schweiz / Ursula Gaillard
s
Der Kampf um die Freigabe des Films im Aargau
Aargauer Zeitung / N.N.
s
Porträt Lazar Wechsler und Praesens Film
cyranos.ch / N.N.
s
Wir verwenden Cookies. Mit dem Weitersurfen auf cinefile.ch stimmen Sie unserer Cookie-Nutzung zu. Mehr Infos in unserer Datenschutzerklärung.